Fachtagung zum Thema Erdkabelverlegung

6. August 2021

Lengede. „Aus dem Auge aus dem Sinn“, dürfe bei der Diskussion um die Erdverkabelung von Stromtrassen nicht die Devise sein, meint Michael Kramer, Lengedes Abgeordneter im Kreistag sowie Vertreter im Regionalverband Großraum Braunschweig.

Im dicht besiedelten Raum zwischen den Großstädten Braunschweig, Salzgitter, Hannover und Hildesheim, mit den größten niedersächsischen Industrieunternehmen (VW, Stahlwerke, Bosch, MAN, Alstom) sei eine ausreichende, zukunftsgerichtete Stromversorgung existentiell. Der alternative Energiebedarf werde in den kommenden Jahren stark steigen, einmal als Ersatz für den Atom- und Kohleausstieg und andererseits durch den enormen Verbrauch digitaler Kommunikation sowie den künftig steigenden Absatz von E-Kraftfahrzeugen.

„Grüner“ Strom aus Windkraft muss aus dem Norden in die Industriezentren verteilt werden. In unserer Region werde dabei der Landkreis Peine mit seinen Gemeinden Vechelde und Lengede allerdings mit dem Bau von Höchststromleitungen geradezu umzingelt.

Zu diesem Thema hatte die CDU-Fraktion im Kreistag Peine eine Tagung im Bürgerhaus Lengede veranstaltet. Neben Führungskräften der Salzgitter AG stellten sich Fachleute des von der Bundesnetzagentur beauftragten Unternehmens TenneT den kritischen Fragen der CDU-Abgeordneten. 

Jeder Eingriff in die Natur habe Folgen, ob hohe Masten oder Kabel. Einmal sei es die Luft und das Landschaftsbild, das andere Mal das schützenswerte Gut Boden. Ein wertvoller Boden der in unserer Region zu Deutschlands besten gehöre.

„Wir wollen zu einer ausgewogenen, sachlichen Beurteilung beitragen, denn jede Variante hat Vor- und Nachteile“, fasst Kramer das Ergebnis der Beratungen zusammen. Eine für alle Betroffenen hundert prozentige zufriedenstellende Lösung könne es nicht geben. Auch in der CDU gebe es dazu keine einheitliche Stellung.

Bei den stark wärmeentwickelnden Erdkabeln würden die Trassen zwischen 30 – 50 m Breite auf Jahre nicht bewirtschaftet werden können. In kurzen Abständen müssten Verstärkeranlagen errichtet werden und die Wartung bei Störfällen sei erheblich aufwändiger. Dem landschaftsstörenden hohen Strommasten und begrenztem oberirdischen Landverbrauch stünden erhebliche Nachteile auch bei einer Erdverkabelung gegenüber.

Michael Kramer, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion (von links) mit den Fachleuten der Firma Tennet: Matthias Wantia, Alexander Gerasimowitsch und Carsten Walsch

Text und Foto: CDU

Carsten Walsch, technischer Projektleiter
Matthias Wantia, Öffentlichkeitsarbeit
Alexander Gerasimowitsch, technischer Berater

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