Michael Kramer und sein „Wunder von Lengede“

27. Februar 2025


Gestärkt in der Daueropposition: Michael Kramer hat mit seiner CDU in der Gemeinde Lengede bei der diesjährigen Bundestagswahl fast Historisches erreicht.


Lengede. Neben dem starken Abschneiden der AfD ging eine echte politische Überraschung in der Gemeinde Lengede bei der Bundestagswahl fast unter.
Bei den Ergebnissen der jüngsten Bundestagswahl fallen bei der Gemeinde Lengede zwei Punkte sofort auf: Die AfD hat mit 22,99 Prozent der Zweitstimmen sehr gut abgeschnitten. Und: Rund ein Fünftel der knapp 11.000 Wahlberechtigten stimmten für Randparteien, die in den Wahlgrafiken traditionell unter „Sonstige“ zusammengefasst werden. Aber die eigentliche Überraschung gelang diesmal der CDU.
Darauf erlaubt sich auch Michael Kramer, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands Lengede hinzuweisen, indem er zusammenfasst: „Seit 70 Jahren ist die CDU im ‚roten‘ Lengede, zwar auf niedrigem Niveau (aber stabilem Stand), trotz der AfD-Erfolge (?) stärkste Kraft geworden!“
Ok, das kleine Wort „erstmals“ wäre hier ein wichtiger Zusatz gewesen, denn die CDU ist in der Gemeinde Lengede nicht 70 Jahre lang stärkste Kraft geworden. Sie war es seitdem nie, mit anderen Worten: Nach gut 70 Jahren ist es passiert: Die CDU hat in der Gemeinde Lengede den Dauersieger SPD erstmals schlagen können.

In Zahlen: Während die CDU bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag in der Gemeinde Lengede bei den Zweitstimmen 25,29 Prozent erreichte, kam die SPD diesmal nur auf 24,78 Prozent. Nur 48 Stimmen machten den Unterschied. Eigentlich mindestens eine Doppelwumms-Meldung. Im Jahr 2021 lag die CDU mit 19,13 Prozent noch deutlich hinter der SPD mit 38,56 Prozent.
Lengeder CDU-Mann in der gefühlten ewigen Opposition.
Schon im Jahr 2020, damals war Michael Kramer 70 Jahre alt, sagte er unserer Zeitung als gestandener und wahlkampferprobter CDU-Mann: „52 Jahre politisch tätig, aber leider immer in der Opposition.“ Das hat sich auch nach der jüngsten Bundestagswahl in der Gemeinde Lengede und im dortigen Gemeinderat nicht geändert (die nächste Kommunalwahl ist 2026). Aber „stärkste Kraft“, diesen Titel muss die Partei mit dem C für „christlich“ im Namen erst noch tragen lernen.

Text und Bild: Arne Grohmann, Funke Medien Niedersachsen GmbH

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